2004
Wie aus den Diagrammen ersichtlich,
fand eine
leichte Erholung der vegetativen Fitness der Gesamtpopulation statt.
Der Mittelwert aller Flächen des Parameters Blätter pro Trieb
stieg von 2003
auf 2004 von 2,20 auf 2,52.
Ähnliches gilt für den Wert Triebe
pro Pflanze.
Hier konnte eine Erhöhung von 2,24 im Jahr 2003 auf 2,34
im Jahr 2004 festgestellt werden. Auch die Gesamtzahl der
gesichert vital gefundenen Exemplare stieg
von 2003 bis 2004 von 171 auf 191. Das erscheint nur auf den
ersten Blick ein geringer Zuwachs. Multipliziert man aber den
Wert 191 mit 2,34 und 2,52, so steht einer Gesamtzahl an
Blättern aus dem Jahr 2003 von 1916 nun eine Zahl von 3072
gegenüber.
Das entspricht einem Zuwachs von ca. einem Drittel.
Eine kleine Sensation stellen auch die
Pflanzen dar, die an Stellen wuchsen, an denen bisher keine
Exemplare festgestellt wurden. Ob es sich hierbei
um eine vegetative oder generative "Verjüngung" handelt,
kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden, ist aber
auch nur von sekundärer Bedeutung.
2005
Erfreulich bei den vegetativen Daten 2005, dass eine Zunahme sowohl der
Triebe als auch der Anzahl der Pflanzen im ganzen Verbreitungsgebiet festgestellt
werden konnte, wobei diese Zunahme nicht gleichmäßig in allen Arealen war.
Insgesamt konnten heuer 651 (2004: 521) Triebe auf 218 Individuen verzeichnet
werden. Während in Arzl NSG, Rum Rechts, Thaur Romedius eine deutliche
Zunahme stattfand, gingen in den Flächen Rum Links und Thaur Wald die
Bestände leicht zurück, die Fläche Rum Mitte wiesen exakt dieselben Daten wie
2004 auf. Grund dafür ist neben anderen Faktoren die Art der Pflege in den
einzelnen Flächen. Einheitlich im gesamten Verbreitungsgebiet war die
Zunahme des Wertes Triebe/Individuum von durchschnittlich 2,41 im Jahr 2004
auf 2,67 heuer. Dieser Wert kann als Maß für die vegetative Leistungsfähigkeit der
Pflanzen gelten. Ähnlich verhält es sich mit dem Wert Blätter / Trieb, der
von 2003 mit 2.20 über 2,55 im Jahr 2005 bis heuer auf 2,73 gestiegen ist.
2006
Im gesamten Verbreitungsgebiet ist ein Ansteigen (2,73 2005; 3,26 2006) der Blätter pro Trieb zu verzeichnen. Seit der Erfassung aller Populationen (2003) hat also ein Trieb im Durchschnitt ein Blatt mehr. Am deutlichsten ist dieser Effekt im Naturschutzgebiet
(NSG) Arzl, wo 2003 im Mittel 2,25 Blätter pro Trieb gezählt wurden. Heute hat hier jeder Trieb 3,54 Blätter.
Wie schwer ein Vergleich verschiedener Exemplare aufgrund von Blättern und Trieb vor allem bei ausgepflanzten Küchenschellen ist, sei anhand einer jungen Küchenschelle (Auspflanzung 2005) und einer gut etablierten Küchenschelle (Auspflanzung 2000) erläutert. Erstere hat 2 Triebe mit jeweils 3 Blättern, letztere 9 Triebe mit durchschnittlich 4,5 Blättern. Theoretisch sollte die große also ein 6,8 faches der kleinen Küchenschelle sein, praktisch ist sie mit Sicherheit mehr als 10 mal so groß.
Im Naturschutzgebiet Arzl hat sich die Anzahl der Küchenschellen nicht nur durch Auspflanzungen erhöht, sondern auch die Küchenschellen der vergangenen Jahre erfuhren durch die gesicherte Pflege einen deutlichen Aufschwung . Am erfreulichsten ist die Tatsache, dass das größte Exemplar mit stolzen 41 Blättern im NSG Arzl inzwischen ein von mir im Jahre 2000 ausgepflanztes ist. Die Populationen von Pulsatilla oenipontana im gesamten Verbreitungsgebiet sind leicht im Ansteigen, einen deutlichen Zuwachs gibt es im NSG Arzl durch die optimale Pflege einerseits, durch Stützpflanzungen andererseits.
2007
Die einzelnen Flächen wurden im Laufe des Sommers mehrmals besucht. Blattanzahl sowie Summe der Triebe wurden bestimmt. Insgesamt ist ein leichter positiver Trend zu verzeichnen. Der Wert Triebe / Individuum stieg von 2,54 (2006) auf immerhin 2,61 heuer. Die meisten Flächen blieben konstant. Im Arzler Naturschutzgebiet (NSG) stieg der Wert von 2,17 letztes Jahr auf 2,54 heuer an. Dies bedeutet, dass die überlebenden, gepflanzten Exemplare von Pulsatilla oenipontana deutlich an Größe zugenommen hatten. Eine deutliche Abnahme beim Wert Triebe / Individuum ist in der Fläche Thaur Wald zu beobachten. Der Grund dafür ist eigentlich ein erfreulicher. Hier trieben nach mehrjähriger Pause wieder Küchenschellen sowohl generativ als auch vegetativ erstmals wieder aus. Diese "Jungexemplare", die natürlich aus einem alten Rhizom (Wurzelsystem) entstammen, sind im ersten Jahr stets klein und daher selten mehr als zweitriebig.
Erfreulich ist auch die Tatsache, dass der Wert Blätter / Trieb konstant oder leicht ansteigend ist. So hat sich dieser von 3,26 im Jahr 2006 auf 3,41 heuer erhöht. Dieser konstante Aufwärtstrend seit 2003 (2,20) spricht für eine allmählich Erholung der Bestände seit diesem Jahr. In diesem Licht ist auch die vergleichsweise schlechte Blüte des heurigen Jahres zu relativieren.
2008
Die einzelnen Flächen wurden im Laufe des Sommers und Herbstes mehrmals
besucht. Blattanzahl sowie Summe der Triebe wurden bestimmt. Insgesamt
ist ein leichter positiver Trend zu verzeichnen. Der Wert Triebe / Individuum
blieb in den vergangenen Jahren erstaunlich konstant und pendelt so um die 2,60 (heuer 2,58).
Im Arzler Naturschutzgebiet (NSG) stieg der Wert von 2,54 letztes Jahr auf 2,82 heuer an.
Dies bedeutet, dass die überlebenden, gepflanzten Exemplare im hinteren von Pulsatilla oenipontana
wieder an Größe zugenommen haben. Leider blieben die kleinen Exemplare auf dem vorderen Teil der Fläche konstant (klein).
Die restlichen Flächen im Verbreitungsgebiet blieben konstant.
Ähnlich wie der Wert Triebe / Individuum ist auch der Wert Blätter / Trieb seit drei
Jahren konstant über 3 (heuer 3,29). Optimistisch betrachtet kann dies als eine
Konsolidierung der Bestände interpretiert werden. Zum Schutz der Pflanzenart
beauftragte Botaniker würden sich natürlich einen höheren Wert wünschen.