Boden

Im Zuge der Lehrveranstaltung "Angewandte Vegetationskunde" (ERSCHBAMER et al. unveröff.) wurde 1990 ein Bodenprofil an einem Böschungsabbruch östlich von Arzl unterhalb der Pulsatilla oenipontana - Standorte beschrieben. Alle drei Horizonte wurden der Bodenart Sand zugeordnet.

Horizont Mächtigkeit [cm] pH CaCO3 Bodenart
Ah 25 8,2 >5% lehmiger Sand
Ah / Bv 20 7,97 >5% lehmiger Sand
Bv 12 7,93 >5% lehmiger Sand
Bv / C 27 7,92 >5% lehmiger Sand
C 10 7,97 >5% lehmiger Sand
2C - 8 >5% Sand
Bodenprofil, Mächtigkeit, pH-Wert, Karbonatgehalt und Bodenart an einem Böschungsabbruch östlich von Arzl.

Die Aggregatsstabilität war über alle Horizonte gering, im Ah - Horizont herrschte Krümelstruktur vor, im Bv - Horizont ein Kohärentgefüge. Der Ah - Horizont war humushaltig, der Übergang Ah zu Bv bereits humusarm.

Horizont Wasserkapazität Luftkapazität nutzbare Wasser- speicherleistung Kationenaustausch- kapazität [mval/100 g Boden] Basensättigung [% der KAK]
Ah 30 [vol%] 32 [vol%] 22 [vol%] 17 (mittel) 100
Bv 20 [vol%] 22 [vol%] 15 [vol%] 5 (gering) 100
C und 2C 10 [vol%] 30 [vol%] 8 [vol%] 2 (sehr gering) 100
Bodenprofil, Chemismus und Wasserhaushalt an einem Böschungsabbruch östlich von Arzl.

Die Profilfolge ist durch gleitende Übergänge der einzelnen Horizonte gekennzeichnet, eine Folge reger biologischer Durchmischung durch Regenwürmer und Ameisen. Der hohe pH-Wert im Ah - Horizont könnte auf landwirtschaftliche Kalkung hindeuten. Auffallend war auch der deutliche Unterschied zwischen 2C - und C - Horizont bezüglich Bodenart und Farbe. Bodenbildendes Ausgangsmaterial dürfte also nicht Geschiebemergel, sondern darüberliegender Flugsand sein, vermutlich sekundär durch fluviatile Anschwemmungen abgelagert. Die Bodenansprache erfolgte durch Frau Dr. NEUWINGER, die den Bodentyp als mittel- bis tiefgründigen Mullbraunerde aus Löß über fluvioglazialem "Geschiebemergel" bezeichnete.