Entstehung

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Echte Trockenrasen (sog. Primärrasen) sind von Natur aus auf Standorte beschränkt, die für das Wachstum von Gehölzen, also Wald- und Gebüschformationen, zu trocken sind (WILMANNS 1998). Ihre Ausbildung kann nicht auf das Makroklima zurückgeführt werden, sondern auf das Meso- und Mikroklima. Es handelt sich hier um Standorte auf Felsbändern, Felsköpfen und flachgründigen Böden. Wälder bedeckten Mitteleuropa zu Beginn des Neolithikums. Erst als Folge der Bewirtschaftung durch den siedelnden Menschen sind waldfreie Standorte enorm ausgeweitet und offen gehalten worden (Sekundärrasen, Halbtrockenrasen) (PFADENHAUER 1993). Viele der heutigen Trocken- und Halbtrockenrasen haben sich vor allem durch Rodung von Wäldern und anschließender extensiver Weidenutzung oder Mahd herausgebildet (ELLENBERG 1996). Die ersten Rodungen der Wälder schafften nur Ackerflächen. Als extensive Weide diente der Wald, der durch Verbiss und Holzeinschlag zum Niederwald wurde. Aus solchen Forstwiesen entstanden dann nach der erkannten Anwendungsmöglichkeit von Sicheln, die zuerst für die Getreideernte entwickelt worden waren, allmählich Wirtschaftswiesen. Wahrscheinlich ist, dass die erste „Grasernte“ in Forstwiesen im bloßen Entfernen einiger Arten für die Winterfutterbeschaffung bestand (KREEB 1983). Sichel und Sense, die dies systematisch und flächenhaft erreichen ließen, sind somit die direkte Ursache der Entstehung von Wiesen (WILMANNS 1998).

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