Blüte 2004

Küchenschellen Nach einem langen Winter war der Austrieb und der Blütenansatz im Frühjahr besonders spät. Erfreulich war, dass die Blüte 2004 im Gegensatz zur Blüte 2003 eine Erholung verzeichnete. So konnten insgesamt 253 Blühtriebe erfasst werden. Dies bedeutet eine Erhöhung um 72 im Vergleich zur Zählung 2003. Die rechnerische Größe Blühtriebe / Individuum, ein Anzeichen für die Vitalität der Pflanze, stieg von 1,36 im Jahr 2003 auf 1,48 an. Bemerkenswert auch die deutliche Erhöhung der Anzahl Achänen (Früchte) von Pulsatilla oenipontana pro Fruchtstand von ca. 77 auf rund 92.

Blüte 2005

Küchenschellenblüte Nach einem langen Winter war der Austrieb und der Blütenansatz im Frühjahr besonders spät. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren konnte eine gewaltige Steigerung verzeichnet werden. So konnten insgesamt 449 Blühtriebe erfasst werden. Dies bedeutet eine Verdoppelung im Vergleich zur Zählung 2003 im gesamten Verbreitungsgebiet. Im Naturschutzgebiet in Arzl hat sich die Blüte seit 2003 sogar verfünffacht. Hier kommt die erfolgreiche Auspflanzung sowie die geeignete Pflege zum Tragen. Die rechnerische Größe Blühtriebe / Individuum, ein Anzeichen für die Vitalität der Pflanze, stieg von 1,36 im Jahr 2003 auf 1,95 an. Besonders erwähnenswert ist hier die Fläche Thaur Romedius, die heuer einen durchschnittlichen Wert von 3,42 Blüten pro Individuum aufwies. Dies ist der höchste Wert, den ich je gemessen habe. Anschaulich wird das an einigen Exemplaren, die bis zu 16 Blüten aufwiesen. Hier macht sich die optimale Pflege durch die ÖPUL-Förderung bemerkbar. Die durchschnittliche Anzahl Achänen (Früchte) von Pulsatilla oenipontana pro Fruchtstand von ca. 90 blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant. Küchenschellenfrüchte

Blüte 2006

Küchenschellenblüte Aufgrund des langen Winters konnten heuer die ersten Blütenknospen von Pulsatilla oenipontana erst am 23.3. im Naturschutzgebiet in Arzl beobachtet werden, fast zwei Wochen später als im Jahr 2004 und ca. eine Woche später als 2005. Im Naturschutzgebiet Arzl konnten 44 erblühte Individuen zu beobachtet werden. Neben den ursprünglichen Exemplaren sowie den Individuen aus früheren Auspflanzungen blühten auch jene Pflanzen, die im November 2005 hinzugekommen waren, erstmals auch Individuen mit zwei Blütenköpfen. Grund dafür scheint der doch deutlich erhöhte Startvorteil der Küchenschellen durch die zweit Mahd im Herbst zu sein. Bis auf die üblichen Exemplare in Thaur Romedius, die direkt am Rand des Weges wachsen, wurden heuer keine Küchenschellen gepflückt. Insgesamt war heuer ein geringfügig geringere Blüte als im Jahr 2005 zu verzeichnen, allerdings auf hohem Niveau. So wurden 353 (2005: 449) Blühtriebe auf 161 (2005: 187) Individuen gezählt. Dieser Rückgang war nicht beobachtbar, vielmehr zeigte er sich erst in der Auswertung der Daten. Ein Grund dafür könnten zum einen eine gewisse Alternanz sein, die bei allen Pflanzen vorkommt, zum anderen könnte mehr Biomasse in die vegetative Fitness der Pflanzen investiert worden sein. Drittens aber könnte der lange Winter ein kräftigeres Blühen verhindert haben. Auch ist dieser Rückgang nicht im ganzen Verbreitungsgebiet konstant. So waren in der Fläche NSG Arzl und Rum Rechts heuer sogar mehr Blühtriebe zu verzeichnen als im Jahre 2005. Deutlich weniger waren es jedoch in der Fläche Thaur Romedius, obwohl die Pflege dieser Fläche sichergestellt und auch durchgeführt wird. Die durchschnittliche Anzahl Achänen (Früchte) von Pulsatilla oenipontana pro Fruchtstand war heuer mit ca. 100 pro Blühtrieb höher als in den vorangegangenen Jahren, eher wieder ein Zeichen für höhere generative Fitness.

Blüte 2007

Küchenschellenblüte
Im Gegensatz zu den beiden vorhergehenden Wintern war der Winter 2006/07 von einer ausgesprochenen Schneearmut und relativ milden Temperaturen geprägt. Zudem setzte das Frühjahr aus phänologischer Sicht 2 bis 3 Wochen früher als im langjährigen Mittel ein. Wie reagieren Küchenschellen als extreme Frühblüher auf dieses Phänomen? Ein Teil der Population trieb sehr früh in der ersten Warmphase dieses Jahres aus. So konnten erste Blühexemplare bereits am 7.3.2007 an edaphisch günstigen Stellen entdeckt werden. Andere Exemplare "warteten" den erneuten Wintereinbruch Mitte März ab. Diese blühten zu einem verhältnismäßig späten Zeitpunkt. So konnten Mitte April neben bereits fruchtenden Exemplaren neu aufgeblühte Küchenschellen beobachtet werden. Insgesamt war heuer eine geringere Blüte als im Jahr 2006 zu verzeichnen. So wurden 266 (2006: 353) Blühtriebe auf 126 (2006: 161) Individuen gezählt. Der Rückgang war jedoch nicht im ganzen Verbreitungsgebiet konstant. In der Fläche Rum Rechts wurde exakt der Stand von 2004 erreicht. Sorge bereitet die Fläche Thaur Romedius. Trotz Pflege war hier ein Rückgang von 154 (2006) auf 134 Blühtriebe zu beobachten. Noch drastischer fällt der Vergleich mit 2005 (287) aus. Das würde eine Halbierung der beobachtbaren Blühtriebe bedeuten. Sehr erfreulich ist jedoch die Tatsache, dass auf der Fläche Thaur Wald blühende Küchenschellen gefunden wurden, die ich seit meinen Untersuchungen zum ersten Mal entdecken konnte. Insgesamt waren hier mit 17 Blüten deutlich mehr als im Vorjahr (6) zu verzeichnen. Die durchschnittliche Anzahl Achänen (Früchte) von Pulsatilla oenipontana pro Fruchtstand blieb insgesamt mit ca. 100 pro Blühtrieb erstaunlich konstant im Vergleich zum Vorjahr.

Blüte 2008

Insgesamt war heuer die Blüte zahlreicher als im Jahr 2007. So wurden 305 (2007: 266) Blühtriebe auf 136 (2007: 126) Individuen gezählt. Ein Teil der Blüten wurde jedoch Opfer des spätwinterlichen Kälteeinbruches. Wie differenziert Daten zu betrachten sind, wird anhand der blühenden Individuen im Naturschutzgebiet (NSG) deutlich. Mit durchschnittlich 4,43 Blüten pro Individuum wäre hier die Population mit den meisten Blühtrieben seit Beginn meiner Aufzeichnungen zu beobachten. Tatsächlich haben heuer aber nur die großen, von mir gepflanzten Küchenschellen geblüht. Die Küchenschellen im vorderen Teil des NSG, die vegetativ vorhanden sind, konnten heuer nicht zur Blüte kommen. Leider gilt dies auch für einige Exemplare in den Flächen Rum Mitte und Links. Als relativ konstant sind die beiden Populationen Thaur Romedius und Rum Rechts zu bezeichnen. Eine außergewöhnlich schöne Blüte war heuer in der Fläche Thaur Wald zu beobachten. Hier konnten 31 Blühtriebe gezählt werden, die höchste Anzahl seit Beginn meiner Zählungen. Potentiell gefährdet sind jedoch die Flächen Rum Mitte und Rum Links.

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